“Just For Coffee to the Island”……………..
Von Hamburg nach Föhr
Auszug aus S.HZ von Anna Goldbach
195 Kilometer, 25 Teilnehmende und ein Spendenziel von mindestens 1000 Euro: Das ist die Radtour von Hamburg nach Föhr, die von Peter-Boy Weber und Specialized Hamburg, einem Hightech-Radgeschäft, ins Leben gerufen wurde. Unterstützt wird die Aktion außerdem von der Wyker Dampfschiffsreederei, die die Rennradfahrer kostenlos auf und von der Insel bringt, sowie King Omnibus & Transporte, der die Teilnehmer und Räder im Anschluss wieder zurück in die Hansestadt bringt.
Entstanden sei die Aktion in einer Gruppe von Rennradfahrern. „Lass uns mal was machen, um die Insel auch für Rennradfahrer interessant zu machen“, fasst Weber, der selbst Rennrad fährt und an der Tour teilnimmt, die Idee zusammen. In Zusammenarbeit mit Specialized nahm die „Kaffeefahrt“ dann mehr und mehr Gestalt an.
Das Ganze soll sich an der klassischen italienischen Ausfahrt orientieren, erklärt Weber. Dabei ist der Zeitplan allerdings eng gestrickt, es gilt „win or lose“. Sprich: Wer es nicht schafft, muss sich eigenverantwortlich um eine Weiterfahrt oder Abholung kümmern.
Um 7 Uhr startet die Tour in Hamburg – um 15.30 Uhr geht die Fähre nach Föhr
Um 6.30 Uhr ist Treffpunkt am Jungfernstieg, um 7 Uhr heißt es dann auf die Sättel, fertig, los. Einen Schnitt von 25 km/h – Pausen eingerechnet – müssen die Spendenwilligen in der Stunde halten, um die Fähre um 15.30 Uhr in Dagebüll zu erwischen. Und dann? Dann kann entspannt werden. In der neuen Stattbar in der Großen Straße warten Kaffee und „Rhabarber-Spritz-43“ auf die Teilnehmer – kostenlos versteht sich
Die Tour wird übrigens in der Gruppe gefahren. Von den insgesamt 25 Plätzen seien nur noch wenige frei, „so drei“, schätzt Weber. Heißt also: Wer fit genug ist und teilnehmen möchte, muss schnell sein. Ein Platz ist dabei ausschließlich über eine Spende an die Kinderherzstiftung zu ergattern.
Begleitet wird die Tour neben den Guides der RadCrew Hamburg von einem sogenannten „Safetycar“, das Werkzeugbesteck für kleinere Pannen, wie einen Plattfuß, mitführt. Es bietet allerdings keinen Platz für Mitfahrende, die aus der Tour aussteigen wollen.
Für die Stiftung Kinderherz habe man sich „teils aus persönlichen Gründen“ entschieden, „das geht uns allen nahe“, sagt Weber. Der Schauspieler, Radsportler und Botschafter der Stiftung Kinderherz Uwe Rohde ist dabei Schirmherr der Aktion, die am Sonntag, 9. Juli, stattfinden soll. „Es ist eine Art Testlauf, wenn das gut funktioniert, machen wir das nächstes Jahr wieder.“
Weiter Informationen sowie die Möglichkeit zu spenden gibt es hier.
StattBAR
Westerstraße 1
25938 Wyk auf Föhr 04681 74 80 666
ANDREAS JORNS
“Es geht bei meinen Bildern nicht um Erotik”
Auszug aus S.HZ von Anna Goldbach
Wyk: Warum in der Stattbar nach Bildern von der Inseljugend nun Akt-Fotografien und Föhrer Schafe die Wände schmücken
Auszug aus S.HZ von Anna Goldbach
Der Name Andreas Jorns wird dem einen oder anderen Föhrer vielleicht noch was sagen. Der Fotograf kam 2019 auf die Insel, um sich als „Artist in Residence“ des Musueums Kunst der Westküste (MKdW) künstlerisch mit der Frage auseinanderzu‐ setzen, wie junge Menschen auf einer Insel leben und wie sie ihren Herkunftsort wahrnehmen. Bilder der Ausstellung, die 2021 in den Räumen des Museums Premie‐ re feierte, hingen zuvor – und auch danach noch – in der Stattbar in Wyk. Bis jetzt. Jorns war seitdem noch ein paarmal auf Föhr – immer im Zusammenhang mit dem MKdW. Beispielsweise, um einen Fotoworkshop für die von ihm porträtierte Inselju‐ gend anzubieten. Jetzt sitzt Andreas Jorns in der Stattbar, hat einen Flat White vor sich stehen und den Blick in Richtung des zweiten Gastraums gerichtet. Von seinem Platz aus kann er sowohl die großformatige Aktfotografie über dem Tresen als auch die im Gastraum aufgehängten Fotografien begutachten. Es sind seine Werke, die seit Beginn der Woche die der Inseljugend ersetzt haben. „Peter-Boy hatte mich ge‐ fragt, ob ich nicht andere Bilder für ihn hätte, wenn die der Inseljugend jetzt abkom‐ men“, erzählt er fröhlich.
Andreas Jorns und Peter-Boy Weber (kl. Foto), Betreiber der Stattbar, kennen sich seit 2017. Weber, der selbst „leidenschaftlich gerne“ fotografiert, hatte damals an ei‐ nem Fotografie-Seminar teilgenommen und den Fotograf kennengelernt. „Ich freue mich ja immer, wenn ich Leute kennenlerne und sagen kann: Warst du schon mal auf der Insel? Das ist die geilste Insel der Welt“, erinnert er sich lachend. Andreas Jorns verneinte, doch „Peter-Boy hat nicht lockergelassen“ – und so besuchte Andreas Jorns Peter-Boy und dessen Frau Corinna auf Föhr, wo die Idee zur Inseljugend-Aus‐ stellung in ihm zu wachsen begann.
Weiblicher Blick auf die Bilder war entscheidend
Bei der Auswahl der Motive waren Webers Mitarbeiterinnen behilflich. Ihm sei wichtig gewesen, auch die weibliche Sicht auf die Bilder zu haben. Jorns findet das gut. „Es geht bei meinen Bildern nicht um Erotik“. Er bestätigt auch, dass etwa 90 Prozent der Kaufentscheidungen seiner Werke von Frauen getroffen worden sind.
„Es ist etwas provokanter“, so Weber. Doch das passe in die Stattbar. „Auch mit dem, was wir hier an Zeitschriften und Büchern liegen haben – das sind Werke, mit denen muss man sich auseinandersetzen“. Er erinnert an ein „blutverschmiertes Bild“, das im Rahmen einer MKdW-Ausstellung mal in der Stattbar hing und ebenfalls als „pro‐vokant“ einzuordnen sei.
In Kooperation mit dem Museum wurden in den vergangenen Jahren nämlich immer wieder Werke in dem Café ausgestellt. Dabei geht es darum, dass Kunst für jeden zu‐ gänglich gemacht wird.
Zu Andreas Jorns’ Linken hängt ein Föhrer Motiv. Eine Gruppe Schafe auf dem Deich. Darauf angesprochen, lächelt der Fotograf. Er sei froh, dass Weber sich für
Deich. Darauf angesprochen, lächelt der Fotograf. Er sei froh, dass Weber sich für dieses Motiv entschieden habe, „da wollte ich auch, dass es hier hängt“. Denn: Das Bild ist im Rahmen der Reihe „Lucid Dreams“ entstanden. Darin nimmt Anna, die lu‐ zid träumt, Jorns mit in ihr Traumtagebuch, das sie führt seit sie 14 Jahre alt ist. „Und weil Anna immer wieder von Schafen träumt, habe ich sie als Model zu dem Foto‐ workshop für die Föhrer Jugend mitgenommen“, erzählt der Fotograf aus Haan. So schließe sich der Kreis.
Übrigens: Weitere Bilder sollen folgen. „Diesmal stelle ich aber eine Auswahl zusam‐ men“, so Jorns. Peter-Boy nickt und grinst.
StattBAR
Westerstraße 1
25938 Wyk auf Föhr 04681 74 80 666